Um die User Experience Ihres digitalen Produktes verbessern zu können, sollten Sie als UX-Designer oder UX-Agentur die typischen Schwachstellen im Interface-Design kennen. Es gibt klassische Problembereiche, auf die Sie besonders achten sollten, denn dort sind die Gründe für ein schlechtes Nutzererlebnis versteckt. Je früher Sie diese Schwachstellen erkennen, desto einfacher, schneller und budgetfreundlicher ist deren Behebung.
Im Idealfall sollten Sie, bevor Sie überhaupt mit dem Designen loslegen, eine User Experience-Analyse durchführen. Dabei sollten Sie für die Usability-Tests nur echte Nutzer wählen, die nicht „vorbelastet“ (also keine Designer oder Marketing-Spezialisten) sind.
Aber zurück zum Thema: Was sind die häufigsten Probleme, die für ein mangelhaftes Nutzererlebnis sorgen, und wie lassen sie sich vermeiden?
Die Grundlage für ein funktionierendes, modernes UX-Design ist eine professionelle, fundierte Marktanalyse. Sie kennen Ihre Zielgruppe nicht? Ihren Geschmack, ihre Vorlieben, Motive und Ziele? Dann können Sie davon ausgehen, dass jeder Versuch, ein gutes Design zu erstellen, fehlschlägt. Sie sollten Ihre User kennen! Dies ist das Fundament, auf dem Sie Ihr Haus, sprich das funktionierende UI-Design, bauen.
Sammeln Sie so viele Infos über Ihre (potentiellen) Nutzer, wie möglich! Lassen Sie Personas erstellen, so dass Sie die Bedürfnisse und Verhaltensmuster Ihrer Zielgruppe in und auswendig kennen. Erst wenn Sie verstehen, wie Sie Aufmerksamkeit wecken und die Nutzererwartungen erfüllen, können Sie ein Design-Konzept erstellen.
Eines gleich vorweg: Bei der Erstellung eines Design-Konzepts geht es nicht darum, besonders kreativ, trendig oder ausgefallen zu sein. Es geht in erster Linie darum, die Grundidee hinter der Gestaltung aufzuzeigen. Diese Grundidee ist die wichtigste Botschaft, die Sie Ihrem User senden und die er sofort erkennen sollte.
Das Design-Konzept sollte also erstens die Nutzererwartungen erfüllen und zweitens die Aufgaben der Anwendung realisieren. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Design-Konzept diese zwei Punkte erfüllt.
Nutzer-Flow bzw. User-Flow bezeichnet die Gesamtheit der Erfahrungen, die der User bei der Nutzung Ihres Produktes macht. Wie user friendly ist Ihr Produkt? Wie erlebt der Nutzer alle Schritte, die er bewältigen muss, um eine bestimmte Aufgabe auszuführen oder ein Ziel zu erreichen? Ein wenig durchdachter Nutzer-Flow ist tatsächlich ein Problem.
Beantworten Sie folgende Fragen:
User steigen an verschiedenen Punkten ein. Die Aufgabe einer UX-Design-Website bzw. App ist es, den Nutzer an jedem Einstiegspunkt abzuholen. Entscheidungen sollen einfach gefällt werden und Interaktionen leichtfallen. Testen Sie, ob das Benutzerverhalten Ihrem geplanten Szenario entspricht. Erleben Ihre User wichtige Momente der Interaktion genauso, wie Sie es beabsichtigt haben? Wie viele Klicks führen den User zum Ziel? Ist es möglich, die Anzahl der Klicks auf ein Minimum zu reduzieren?
Wenn Sie merken, dass der Nutzer-Flow nicht nach Plan läuft und zu viele Hindernisse bestehen, dann sollten Sie die Struktur Ihres visuellen Designs und die Architektur Ihrer Anwendung nochmal ändern. Ja, dieser Schritt schmerzt, aber er muss sein. Der User sollte einfach und problemlos durch die Anwendung kommen, um schnell und sicher ans Ziel zu gelangen.
Der erste, visuelle Eindruck ist wichtig – nicht nur, weil der User sich innerhalb weniger Sekunden entscheidet, ob ihm gefällt, was er da sieht, oder nicht. Bilder steuern die Aufmerksamkeit! Bilder vereinfachen den Weg zum Ziel um ein Vielfaches. Somit kann ein schlechtes Design den User in die Irre führen und den Nutzer-Flow komplett ruinieren. Das geschieht zum Beispiel, wenn die visuelle Hierarchie gestört ist, bestimmte Akzente strategisch falsch platziert bzw. gar nicht vorhanden sind oder die Anwendung visuell überladen ist.
Gutes visuelles UX-Design einer Website oder App bedeutet:
Kommunikation und Interaktion sind die zwei Säulen eines gut funktionierenden UX-Designs. Sie ermöglichen es, eine emotionale Beziehung zum Nutzer aufzubauen. Eine gelungene User Experience baut auf einem Interface Design, welches die Kommunikation mit dem User so angenehm und unkompliziert wie möglich gestaltet. Um das zu erreichen, sollten Sie:
Ihre Aufgabe als professioneller UX-Designer besteht darin, die Benutzeroberfläche so intelligent, unkompliziert und intuitiv bedienbar wie nur möglich zu machen. Stellen Sie sicher, dass Ihre Benutzeroberfläche visuell mit dem Benutzer kommuniziert, ihn durch die Anwendung leitet und ihm hilft, seine Ziele zu erreichen.
Heute öffnet der User seinen Laptop, um eine Online-Dienstleistung zu nutzen, morgen zückt er dafür sein Smartphone, übermorgen sein Tablet. Nutzerzentriert gestalten bedeutet also auch, dass der Inhalt der Website bzw. Anwendung auf jedem Gerät richtig dargestellt wird. Worauf Sie sich festlegen – responsive Design, adaptive Design oder fluent Layouts – hängt davon ab, welche Aufgaben Sie verfolgen. Aber auch hier steht die Benutzerfreundlichkeit an erster Stelle. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Benutzeroberfläche auf allen Geräten und Bildschirmen perfekt dargestellt wird.
Hier können Sie die Darstellung testen:
https://responsivedesignchecker.com/
https://www.thinkwithgoogle.com/intl/en-gb/feature/testmysite/
Barrierefreiheit bedeutet, dass ein digitales Produkt für alle Menschen zugänglich ist. Menschen mit unterschiedlichen körperlichen Fähigkeiten sollten in jeder Umgebung und Situation Ihre Anwendung problemlos nutzen können – auf unterschiedlichen Geräten, mit unterschiedlicher Skalierbarkeit und Beleuchtung, mit unterschiedlichen Steuerungsmethoden etc. Mit einer barrierefreien Gestaltung Ihres Produktes bieten Sie allen Menschen die Möglichkeit eines gleichberechtigten Zugriffs auf Ihre Anwendung. So unterstützen Sie nicht nur Ihre User in unterschiedlichen Lebenssituationen, sondern gewinnen auch viele Nutzer für Ihr Produkt.
Sie sollten Ihre User kennen!
Dies ist das Fundament, auf dem Sie Ihr Haus, sprich das funktionierende UI-Design, bauen.